St. Johannes Baptist Katholische Kirchengemeinde Molbergen

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Jineesh ist zurück

Pater Jineesh konnte nach über vier Monaten dann doch ausreisen und bei uns einreisen. Nach einer Quarantäne und negativem Coronatest durfte er dann wieder seinen Dienst aufnehmen.

P. Jineesh packt ein und kocht

Tageszeitung berichtet aus Bangalore

Bangalore (Kerala, Indien) / Molbergen, 20.05.2020 (Münsterländische Tageszeitung)    
Und dann kam Corona ...“ – So abrupt enden derzeit viele Berichte über Pläne, die durch die Covid-19-Pandemie über den Haufen geworfen wurden – mit mal mehr, mal weniger schwerwiegenden Folgen. Pater Jineesh Karakkadas Plan sah so aus: Nach seinem einmonatigen Jahresurlaub in Indien wollte er   nach Molbergen zurückkehren, um sein Praktikum in der Gemeinde St. Johannes Baptist fortzusetzen. Und dann kam Corona... Für Mitte März war der 33-Jährige in Molbergen zurückerwartet worden. Doch noch immer sitzt er in seinem Heimatland fest, rund 7500 Kilometer Luftlinie von Molbergen entfernt.

„Der Lockdown ist sehr streng.“ (Pater Jineesh)
Der Geistliche lebt derzeit – rund 300 Kilometer von seinem Heimatort im Bundesstaat Kerala entfernt – mit fünf Priestern und sieben Theologiestudenten in einem Kloster des Ordens der Missionare „Unserer lieben Frau von La Salette“ in Bangalore. Die mit mehr als 11 Millionen Einwohnern drittgrößte Stadt Indiens sei besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen, erzählt Pater Jineesh am Telefon. „Der Lockdown ist sehr streng.“ Die indische Regierung habe eine Ausgangssperre verhängt, deren Einhaltung strikt überwacht werde. Ohne Sondergenehmigung dürfe man das Haus nicht verlassen. Das treffe besonders arme Menschen hart, die nicht mehr in den Straßen betteln dürfen, um für ihren Unterhalt zu sorgen.
Um das Leid der Bevölkerung zu lindern, unterstütze er gemeinsame Hilfsaktionen von Priestern einer Jesuitenkongregation und Nichtregierungsorganisationen. Dank dieser Aufgabe hat der 33-Jährige auch die Möglichkeit, selbst wieder vor die Tür zu kommen, denn er und seine Mitstreiter haben eine Sondergenehmigung.
„Wir packen pro Tag fast 1000 Pakete mit Reis, Gemüse, Salz, Zucker und anderen Dingen“, berichtet Pater Jineesh. „Ab nächster Woche wollen wir mehr als 100000 Mund-Nasen-Masken herstellen.“ Diese Arbeit bereite ihm große Freude. Abseits der Hilfsaktionen sei es für ihn „manchmal langweilig“, so Pater Jineesh. Seine freie Zeit nutze er fürs Lesen oder zum Ausprobieren neuer indischer Rezepte. „Ich versuche auch, ein bisschen mehr Englisch und Deutsch zu lernen.“
Was ihm besonders fehle, das sei die Gemeinde St. Johannes Baptist in Molbergen. „Ich habe viele sehr nette Leute kennengelernt. Ich vermisse sie“, betont der Geistliche, der während des Corona-Lockdowns in Indien eine für ihn wichtige Entscheidung getroffen hat: Er will als Kaplan in der Gemeinde bleiben. „Wenn ich wiederkomme, dann bleibe ich in Molbergen“, so der 33-Jährige, der über den Nachtrichtendienst WhatsApp engen Kontakt zu seiner Wahl-Heimat hält und sich über jeden Anruf aus Deutschland freut.

Kollekte für indische Hilfsprojekte
Vor ein paar Wochen hat er von Indien aus über WhatsApp eine Sonntagspredigt über den Äther geschickt, die während eines Gottesdienstes in Molbergen eingespielt wurde – sehr zur Freude vieler Gemeindemitglieder, sagt Pastor Uwe Börner und ergänzt; „Pater Jineesh fehlt uns sehr.“ Bei den Gottesdiensten an Christi Himmelfahrt in Peheim und Molbergen ist die Kollekte für die Unterstützung der Hilfsprojekte in Indien bestimmt, an denen sich Pater Jineesh beteiligt. Hier kamen fast 4000 Euro zusammen.
Wann er nach Deutschland zurückreisen kann, sei noch völlig offen, sagt Pater Jineesh. Nach seinem letzten Kenntnisstand könne es erst im September klappen. Wenn es dann nicht wieder heißt: „Und dann kam Corona ...“